Rund 6200 Lehrerstellen sind in NRW unbesetzt
Angesichts diverser Missstände im Schulwesen von NRW ist diese Lücke nicht verwunderlich.
“Das Land hat immer größere Probleme offene Stellen zu besetzen. Zum 1. Januar waren in der Landesverwaltung knapp 17700 Stellen unbesetzt”, berichtete der Kölner Stadt-Anzeiger am 08.02.2022 (“17700 Landesstellen sind unbesetzt”, online hier).
Auf Bitte der SPD-Fraktion vom 10.01.2022 hat das NRW-Finanzminsterium eine Übersicht (Vorlage 17/6405) erstellt, wie viele Stellen in welchen Bereichen der Landesverwaltung nicht besetzt sind. Unter anderem geht daraus hervor, wie viele Planstellen an öffentlichen Schulen nicht besetzt sind (Stichtag 01.01.2022):
Grundschulen: 3067 (8,95 %),
Hauptschulen: 567 (14,11 %),
Realschulen: 564 (5,74 %),
Sekundarschulen: 376 (8,82 %),
Gymnasien: 569 (2,02 %),
Weiterbildungskollegs: 13 (1,28 %),
Gesamtschulen: 476 (2,22 %),
Berufskollegs: 574 (2,86 %).
Zusammen sind das rund 6200. Angesichts diverser Missstände im Schulwesen von NRW, die wir seit Jahren ungehört beklagen, wundert es uns nicht, dass das Land Mühe hat, alle Lehrerstellen zu besetzen. Daran wird voraussichtlich auch ein Gesetzentwurf nichts ändern, den die schwarz-gelbe Landesregierung eingebracht hat (“Gesetz zur Steigerung der Attraktivität des öffentlichen Dienstes in Nordrhein-Westfalen”, Beratungsverlauf hier). Der finanzpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Stefan Zimkeit, kommentiert:
Nach fünf Jahren schwarz-gelber Landesregierung gibt es wieder einen neuen Negativ-Rekord. Die Landesregierung scheitert an ihren eigenen Ansprüchen. Auch in diesem Jahr gelingt ihr nicht, den Lehrkräftemangel erfolgreich zu bekämpfen. […] Alle groß angekündigten Maßnahmenpakete haben sich damit erneut als unwirksam erwiesen. Dringend notwendig wäre es auch, die Attraktivität des öffentlichen Dienstes zu steigern. Mit dem aktuellen Gesetzentwurf der Landesregierung wird der Öffentliche Dienst jedenfalls nicht attraktiver.
Rot-Grün hat allerdings in der Regierungszeit von 2010 bis 2017 auch nichts dazu beigetragen, dass die Zuständen an staatlichen Schulen besser würden und somit der Lehrerberuf attraktiver würde (Beispiele: G8, Inklusion).
Wir sind gerne bereit, sowohl der Landesregierung als auch der SPD-Fraktion (sowie anderen Parteien) aufzuzeigen, was man im Schulwesen besser machen könnte. Mal gucken, wer’s ernst meint und sich zuerst meldet…