Mehrwert der neuen Medien aus Sicht der Stadt Düsseldorf

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Gibt es endlich eine überzeugende Antwort auf die Frage nach dem Nutzen digitaler Medien?

Die Stadt Düsseldorf hat einen 209-seitigen sogenannten Medienentwicklungsplan für ihre Schulen erstellt. (Die Stadt Bergheim verfügt über einen 0-seitigen Medienentwicklungsplan.) Positiv überrascht waren wir, als wir die Überschrift eines Abschnitts entdeckt haben: “Pädagogisch-didaktischer Nutzen/Mehrwert der neuen Medien” (S. 40). Darin heißt es:

Auf die immer wieder im politischen Raum aufkommende Frage im Zusammenhang mit der Wirtschaftlichkeit verwendeter Haushaltsmittel:

Welchen pädagogischen Nutzen hat eine technische Ausstattung der Schule gemäß geplantem Schlüssel?

ist es wichtig, überzeugende Antworten zu geben.

Das ist in der Tat eine wichtige Frage. In dem Abschnitt heißt es weiter:

Die nachfolgende Abbildung gibt eine Übersicht (die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt) von Nutzenaspekten, wie sie in der Literatur, in Gespräch mit Lehrenden, Schulleitungen, Medienberatung immer wieder betont werden:

Die Spannung steigt. Wird es endlich eine Antwort auf die Frage nach dem Nutzen digitaler Medien geben?

Damit endet der Abschnitt. Alles klar. Wir haben verstanden. Aus dieser Abbildung folgt unwiderruflich und äußerst überzeugend, dass jede Schule, jeder Klassenraum WLAN haben muss, dass jeder Klassenraum einen Beamer oder ein elektronisches Whiteboard haben muss, dass jeder Schüler ein digitales Endgerät haben muss, dass jeder Schüler sein digitales Endgerät in jeder Stunde mindestens einmal benutzt haben muss, dass jeder Lehrer mindestens einmal pro Schuljahr eine Fortbildung zu digitalen Medien machen muss.
— Oder um es ohne Ironie mit Joschka Fischer zu sagen: “I am not convinced.”

Der Abschnitt “Risiken und Herausforderungen beim Einsatz neuer Medien in der Schule” (S. 37 – 39) ist übrigens auch leicht fragwürdig. Mit dem putzigen SAMR-Modell mögen sich andere Blogger beschäftigen.

Und jetzt: Abschalten.

PS. Zur Erinnerung:

1 Kommentar

  1. Achim Brauer

    “Vorbereitung der Schüler auf die Arbeitswelt.” Ich nehme das mal wörtlich. An exponierter Stelle wird betont, dass unsere Jungs digital auf die Arbeitswelt vorbereitet werden sollen. Könnte klappen!

    Antworten

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