Liebe etablierte Parteien: Wann …?
Liebe CDU, liebe SPD, liebe FDP, liebe Grüne,
angesichts der Ereignisse vergangene Woche in Thüringen erlaube ich mir, folgende Frage zu stellen:
Wann macht Ihr endlich so gute und ehrliche Politik, dass niemand mehr die AfD aus Protest wählt?
— Politik ist was für Profis.1
Zum Weiterlesen und Nachdenken:
- “Glückliche Menschen wählen nicht die AfD” von Jens Berger auf den NachDenkSeiten und die Leserbriefe dazu.
- “Die Demokratie vor den Demokraten retten” von Roberto J. De Lapuente auf Makroskop:
Der politische Betrieb rettet die Demokratie. Vor dem Rechtsruck, der AfD und rückständigen Ansichten. Nur nicht vor ihr selbst. Doch eigentlich geht es bei diesem Rettungsvorhaben nicht um die Demokratie, sondern um die Rettung des »Weiter-so«-Kurses.
- Die Kampagne “Unerhört” der Diakonie Deutschland: “Die Kampagne UNERHÖRT will den Menschen eine Stimme geben, die sonst nicht gehört werden.”
Franz Lemmermeyer kommentiert die Geschehnisse in Thüringen übrigens so (“AFDP”):
Da lässt sich ein FDP-Zipfelgesicht von CDU und AFD zum Ministerpräsidenten von Thüringen wählen, FDP-Chef Linder schwadroniert davon, dass es unter seinem Vorsitz keine Zusammenarbeit mit der AfD geben dürfe, obwohl es diese gerade eben gegeben hat, und Kubicki spricht von einem großartigen Ergebnis für die FDP.
Wie gesagt, Politik ist was für Profis.
———————–
- „Von Kindern und Jugendlichen kann man aber nicht erwarten, dass sie bereits alle globalen Zusammenhänge, das technisch Sinnvolle und das ökonomisch Machbare sehen. Das ist eine Sache für Profis“, sagte FDP-Chef Christian Lindner vor ein knappen Jahr laut FAZ der Bild am Sonntag. Dessen Ex sagte laut Merkur.de vor Kurzem bei Maybrit Illner:
Wenn so wenig Überblick da ist, über eine AfD, die sich schon im November der CDU und FDP angeboten hat, dann muss man sagen: Politik ist was für Profis.
Ein Problem scheint zu sein, dass heutige Berufspolitiker wie Kühnert und Nahles (ich nehm die mal pars pro toto) eine ganz andere Biographie haben als Wehner, Bahr, Brandt und Schmidt. Das ist ein bisschen wie ein Lehrer, der zwischen Schule und Schule vom Leben nichts gesehen hat. Was soll der den Kindern beibringen?