Landtagswahl: Claudia Schlottmann (CDU) antwortet auf Fragen zu mangelhafter Demokratie in Schulen
“Es ist ein interessanter Weg, den Hamburg mit der Ombudsperson eingeschlagen hat.”
Wie berichtet, habe ich mehreren Personen, die bei der Wahl am 15.05.2022 für den Landtag NRW kandidieren, Fragen zum Thema “Mangelhafte demokratische Kultur in Schulen” gestellt.
Claudia Schlottmann (CDU) hat gestern geantwortet. Sie ist seit 2017 Mitglied des Landtags und schulpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion. Schlottmann tritt als Direktkandidatin für den Wahlkreis Mettmann I an und steht auf Position 47 der Liste ihrer Partei (Quellen: 24rhein.de, cdu-nrw.de, Handbuch des Landtags NRW).
Zu den beiden Fragenblöcken nimmt die Kandidatin wie folgt Stellung (die Hintergründe zu den Fragenblöcken finden sich hier):
1.) Finden Sie diese beiden Schilderungen besorgniserregend? Betrachten Sie die mangelhafte demokratische Kultur und die Willkür an (manchen oder vielen) Schulen in NRW als Problem, um das sich der Landtag und die Landesregierung kümmern sollten? Wenn ja: Wie sollte diesem Problem begegnet werden? Wie würden Sie sich als Abgeordneter dafür einsetzen, dass die demokratische Kultur an Schulen erhalten bleibt oder — wo nötig — entwickelt und gefestigt wird?
Schlottmann: Die gelebte demokratische Kultur in einer Schule ist ein Garant für ein gutes Miteinander und ein Schulklima, in dem sich alle am Schulalltag Beteiligten wohlfühlen. Weil dieses Thema so zentral ist, sind die Grundpfeiler dafür auch im nordrhein-westfälischen Schulgesetz fest verankert.
Aus meiner Erfahrung wird in den allermeisten Schulen viel Wert auf ein gutes Miteinander und die zugrundeliegenden demokratischen Strukturen gelegt. Selbstverständlich muss ein gutes Klima immer von allen Akteuren sorgfältig gepflegt werden, damit es angenehm bleibt. Das gilt für die Schulen genauso wie für unser tägliches Zusammenleben in einer Gesellschaft.
2.) Was halten Sie von einer solchen Ombudsperson für Schülervertretungen und für Schüler, die von Ordnungsmaßnahmen betroffen sind, und eventuell für Eltern und Lehrer? Wäre eine solche Ombudsperson ein wichtiger Beitrag, um Willkür und antidemokratischen Tendenzen in Schulen entgegenzuwirken? Sind Sie bereit, sich als Abgeordneter für eine solche Ombudsperson einzusetzen? Wenn ja: Wie würden Sie das tun?
Schlottmann: Es ist ein interessanter Weg, den Hamburg mit der Ombudsperson eingeschlagen hat. Grundsätzlich ist es natürlich das Ziel, dass jede Schule für sich ein gutes Schulklima gestaltet und sich für ein respektvolles Miteinander einsetzt. So erlebe ich es auch an fast allen Schulen, mit denen ich in Kontakt stehe. Sollte es aber Schwierigkeiten geben, kann die Beratung und Vermittlung durch eine neutrale Person bestimmt sehr wirkungsvoll sein. Ich könnte mir durchaus auch für Nordrhein-Westfalen ein solches oder ähnliches Modell vorstellen.